Google hat einen neuen KI‑Modus (AI‑Mode) in der Suche eingeführt. Bei einem Pre‑Launch‑Event in Berlin wurden Details vorgestellt: Die Funktion kombiniert leistungsfähige KI‑Modelle mit neuen Abfragestrategien, um Suchanfragen direkt als prägnante, quellenbasierte Antworten darzustellen. In diesem Beitrag erkläre ich, wie der KI‑Modus funktioniert, worin er sich von bisherigen Angeboten unterscheidet, wie man ihn nutzt und welche Folgen das für Nutzer, Content‑Creator und Wettbewerber haben kann.

Was ist der KI‑Modus? Der KI‑Modus ist eine alternative Darstellungsoption in der Google‑Suche. Statt einer Liste mit Links liefert die Suche eine KI‑generierte Zusammenfassung der relevantesten Informationen. Hinter den Antworten stehen die Gemini‑Modelle und eine Technik namens Query Fanout.

Query Fanout – zuhauf parallel recherchiert Query Fanout bedeutet, dass bei einer Suchanfrage viele unterschiedliche Unterabfragen parallel ausgeführt werden. Google durchsucht dabei zahlreiche Quellen (oft über 100 Websites) und konsolidiert die gefundenen Informationen zu einer kompakten, quellenbezogenen Antwort. Das Ergebnis wird in sehr kurzer Zeit geliefert und wirkt flüssig wie eine klassische Suche.

Wann bleibt die klassische Suche sinnvoll? Für viele Anfragen bleibt die traditionelle Ergebnisliste mit direkten Links weiterhin die beste Option – etwa bei Live‑Informationen (Sportstände), schnellen Fakten oder wenn man direkt auf bestimmte Websites zugreifen möchte. Google sieht den KI‑Modus als Ergänzung und beobachtet, wie Nutzer ihn annehmen.

Unterschiede zum Chatbot – Der KI‑Modus unterscheidet sich vom reinen Chatbot: Query Fanout ist spezifisch für den KI‑Modus, während der Chatbot eher generative, kreativere Antworten liefert. Der KI‑Modus ist stärker faktenorientiert und verortet seine Aussagen zu den benutzten Quellen. Dennoch ist ein dialogähnliches Arbeiten möglich – Folgefragen sind möglich und die Antworten lassen sich anpassen.

Kosten und Verfügbarkeit – Eine wichtige Information: Der KI‑Modus ist kostenlos und unabhängig von kostenpflichtigen KI‑Abos. Der Rollout läuft schrittweise; die Funktion ist möglicherweise noch nicht überall verfügbar.

Wie man den KI‑Modus nutzt

  • Wenn die Funktion freigeschaltet ist, erscheint in der Google‑Suche ein Button „KI‑Modus“.
  • Nach Eingabe einer Suchanfrage kann dieser Button die KI‑Antwortseite öffnen.
  • Alternativ führt der Reiter „KI‑Modus“ in den Suchergebnissen zur entsprechenden Ansicht.
  • Direktzugriff ist möglich via google.com/ai‑mode (nur bei Freischaltung).

Wettbewerb und Folgen Kombiniert Google seinen umfangreichen Index mit einer kostenlosen, leistungsfähigen KI‑Funktion, wird das für bezahlte Angebote eine starke Konkurrenz darstellen. Für Nutzer ist das ein attraktives Angebot; für Wettbewerber eine Herausforderung.

Auswirkungen auf SEO und Content‑Strategie

  • SEO: Inhalte sollten klar, strukturiert und gut belegt sein, damit sie als Quelle in KI‑Antworten genutzt werden.
  • Content‑Erstellung: Prägnante Zusammenfassungen, strukturierte Daten und vertrauenswürdige Quellen werden wichtiger.
  • Nutzerverhalten: Viele werden schnelle, zusammengefasste Antworten bevorzugen; für Echtzeit‑Infos bleibt die klassische Ansicht relevant.

Der KI‑Modus erweitert die Google‑Suche um eine schnelle, quellenbasierte Antwortoption, ohne die klassische Suche vollständig zu ersetzen. Für Content‑Strategen und SEO‑Verantwortliche bedeutet das: Inhalte sollten so gestaltet sein, dass KI‑Systeme sie leicht verarbeiten und referenzieren können.

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